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Hantavirus-Infektion


Überträger:

Speichel, Urin oder Kot von Nagetieren (insbesondere Rötel-, Brand- und Gelbhalsmaus)


Erreger:

Orthohantavirus


Vorkommen:

weltweit


Inkubationszeit:

2 – 4 Wochen

Schutz:

Vermeidung von Nistmöglichkeiten für Nager, Handhygiene, Mundschutz bei Entrümpelungsaktionen



 

Die Hantavirus-Infektion ist eine weltweit vorkommende akute, hoch fieberhafte Erkrankung. Eine Infektion erfolgt meist durch Einatmen von aufgewirbeltem Staub, der durch den Speichel, Kot oder Urin von Nagetieren mit den Viren belastet wurde. Während eine Infektion bei den Tieren meist ohne Erkrankung verläuft, kann diese beim Menschen, je nach Virustyp, unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Die in Deutschland vorkommende Krankheitsform manifestiert sich 2 bis 4 Wochen nach der Infektiondurch plötzlich auftretendes Fieber, das nach 3 bis 4 Tagen wieder abklingt. Neben weiteren grippeähnlichen Beschwerden, wie Kopf-, Muskel- oder Gliederschmerzen, kann es zu Rachenrötung, Husten, Sehstörungen sowie Lichtempfindlichkeit kommen. Bauchschmerzen mit Durchfall und Erbrechen können folgen. In schwerwiegenden Fällen treten zusätzlich Kreislaufprobleme und Einschränkungen der Nierenfunktion auf.


Das Risiko an der Hantavirus-Infektion zu versterben ist in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern sehr gering. Asymptomatische Verläufe sind allerdings nicht selten (ca. 30 %). Ein Infektionsrisiko besteht vor allem bei Arbeiten in der Forst- und Landwirtschaft, bei der Gartenarbeit, sowie an Orten mit hohem Nager-Befall. Zur Diagnose dienen Antikörper- oder Erregernachweise. Die in Deutschland vorkommende Krankheitsform wird symptomatisch behandelt und klingt meist ohne Folgen ab. Die Vermeidung von Nistmöglichkeiten für die Nager und eine adäquate Handhygiene verringern das Infektionsrisiko. Außerdem bietet das Tragen von partikeldichten Atemschutzmasken und Handschuhen bei Entrümpelungsaktionen Schutz vor einer möglichen Ansteckung.


 

Lage in Deutschland


Seit 2001 gilt in Deutschland eine Meldepflicht für Hantavirus-Erkrankungen. Die jährlichen Infektionszahlen schwanken stark. Wurden 2018 nur 235 Fälle vermerkt, waren es ein Jahr später 1534 Fälle, im Jahr 2020 wurden wiederum nur 222 Fälle gemeldet. Gründe für die Schwankungen sind unterschiedlich gute Nahrungsangebote für die Nagetiere und damit einhergehend deren Populationsdichte. Sollten nach dem Arbeiten im Garten, in Schuppen oder sonstigen möglichen Quellen von Hantaviren plötzlich grippeähnliche Symptome auftreten, sollten sich die betroffenen Personen an ihren Hausarzt wenden und ein Blutbild anfordern.


"Ein Blutbild klärt über eine Infektion auf"
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